Eine Mehrkanalvideoinstallation über….
…..Inemuri, Ultraman und viel Japan.

Ute Woracek hat auf Reisen in Japan Videos aufgenommen, die sie in der Galerie Zero Arts präsentierte. Der Titel der Ausstellung entstammt der japanischen Science-Fiction-Fernsehserie ‚Ultraman‘. Westliches Kunstverständnis trifft hier auf eine fremde, geheimnisvolle Welt. Ute Woracek verbindet diese Welt mit unserer Kulturgeschichte, öffnet und reflektiert unseren Blick. Auf einem der Videos ist in langer stiller Einstellung der Mond aus japanischer Sicht zu sehen, Ultraman und Caspar David Friedrich vermischen sich. Ein anderes Mal sind wir an die Somnambulen der Romantik erinnert, beinhaltet ‚Inemuri‘, dieser japanische Zustand zwischen Schlaf und Bewusstsein, wie bei uns ein düsteres Zwischenreich? Dunkle Räume strahlen Kargheit und Strenge aus, verraten aber ihr Geheimnis nicht. Immer wieder ist eine starke Kraft zu spüren, die aber vielleicht schon in Besessenheit umgeschlagen ist. Das auf dem Kopf stehende Mädchen wirkt so freundlich, aber wird es nicht langsam ungehalten, gar aggressiv? Die inszenierte Puppenhaftigkeit der jungen Frauen verbindet sich mit Traum und Märchen, was für eine Rolle spielen sie? Die leisen Geräusche, die die Veränderung des Körpers während einer Tätowierung begleiten, tragen diese eigenartige Stimmung fort. Japan bleibt ein Geheimnis und Ute Woracek zeigt uns wie tief dieses Geheimnis ist.
Peter Schmidt
Musik: Boris aus den Alben Gensho und Akuma no Uta